Mit 681 Läuferinnen und Läufern im Ziel konnte der am Sonntag in Freital ausgetragene Windberglauf die höchste Teilnehmerzahl in seiner nun 68jährigen Geschichte verzeichnen. Dabei sorgten insgesamt 436 Kinder und Jugendliche wieder für beeindruckende Felder in den Nachwuchsläufen, allein bei den Jungen der Altersklasse 11 standen 39 Sportler an der Startlinie. Über die große Resonanz freuten sich auch prominente Besucher der Veranstaltung, wie Karl-Heinz Leiteritz (1974 Europacup-Sieger über 10.000 Meter) oder Hindernis-Vizeweltmeister Hagen Melzer, der mit seiner laufenden Enkeltochter mitfieberte.
Richtig eng wurde es am Start der 6-km-Distanz, die 68 Frauen sowie 39 „Jungsenioren“ (Altersklassen M50 bis M60) in Angriff nahmen. Hier wurde Ina  Zscherper (Citylaufverein Dresden) ihrer Favoritenrolle gerecht und gewann in 23:32 min. In guter Herbstform zeigte sich die bereits im Jugendlauf über 2 km erfolgreiche Felicitas Ender (Dresdner SC). Sie folgte der Vorjahressiegerin auf den ersten vier Kilometern wie ein Schatten und kam nach 23:49 min. auf Rang zwei. Dritte wurde Anna Kristin Fischer (SC DHfK Leipzig) in 24:48 min.
Unbestrittener Höhepunkt waren jedoch die 8 Kilometer der Männer mit dem Auftritt von Sebastian Hendel, amtierender Deutscher Meister über 5.000 und 10.000m. Der Vogtländer lief ein kontrolliertes Rennen und hielt seinen Verfolger Mustapha El Ouartassy (1. VfL Marzahn) stets auf 20 bis 30 Meter Abstand. Auf der letzten 2-km-Schleife drehte Hendel noch einmal auf und siegte mit 25:59 min. – die beste Zeit am Windberg in den letzten neun Jahren, aber noch ein Stück entfernt vom Streckenrekord des Slowaken Miroslav Janko, der bei 25:32 min. steht. In 26:19 min. sicherte sich der Berliner El Ouartassy wie bereits im Vorjahr den zweiten Platz, Karl Bebendorf vom Dresdner SC folgte mit deutlichem Abstand in 27:39 min.
Lokalmatador Bebendorf hatte zuvor für einen der beiden Streckenrekorde der Veranstaltung gesorgt. Der Deutsche U-23-Meister über 800m lief die für Mittelstreckler deutlich besser geeignete 3-Kilometer-Distanz in 9:48 min. und unterbot die aus dem Jahr 2005 stammende Uralt-Bestmarke des Pirnaers Wolfram Müller um zwei Sekunden. So wird es Karl vielleicht verschmerzen können, dass er seinen vor elf Jahren im 1-Kilometer-Lauf der Kinder U12 aufgestellten Streckenrekord nun teilen muss, denn Lennox Gyulai von der gastgebenden SG Lok Hainsberg lief mit 3:50 min. exakt dieselbe Zeit.
Der Lauf war wiederum ein Kraftakt für den ausrichtenden Verein SG Lok Hainsberg. Während sich die Vereinsmitglieder im Kindes- und Jugendalter sportlich betätigten, waren zahlreiche Eltern und nahezu alle erwachsenen Mitglieder als Helfer im Einsatz. Logistische Unterstützung leistete wie in jedem Jahr der Kreissportbund Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, dessen Präsident Roland Matthes gemeinsam mit Peter Pfitzenreiter, 1. Bürgermeister der Stadt Freital, und Sven Prielipp als Vertreter der Ostsächsischen Sparkasse Dresden für eine würdige Durchführung der Siegerehrungen sorgte. (Carsten Ender/Foto: Frank Fritsche)